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Magic Mirror – Teil 3: Rahmen und Monitor

MagicMirror Holz Detail

Eines der primären Ziele meines Magic Mirrors sollte die Mischung von Rustikalität und Technologie sein. In diesem Artikel erfahrt ihr alles über den Rahmen des Magic Mirrors, deren Maße und das Konzept dahinter. Zudem sind endlich die ersten Fotos verfügbar.

Konzept

Vorüberlegungen

Wie bereits aus meinen vorherigen Artikeln deutlich wird, möchte ich mit dem Magic Mirror ein kleines Designerstück machen. Die Vorderseite soll aus geöltem Kirschholz bestehen. Hinter den Kulissen hält ein Einsatzrahmen aus günstigerem Holz den Spionspiegel, den Monitor und die weitere Elektronik (in dieser Reihenfolge aus Sicht eines Betrachters von vorne). Am Ende werden sowohl der Monitor als auch der Spionspiegel in den Einsatzrahmen gelegt. Das Kirschholz stellt sicher, dass die beiden Elemente sicher im Rahmen bleiben. Damit der Monitor im Falle eines Defektes leicht austauschbar ist, wird das Kirschholz auf den Einsatzrahmen geschraubt und nicht geleimt.

Monitor

Der von mir genutzte Monitor lässt sich relativ leicht „enthäuten“: Die Rückseite (aus Plastik) lässt sich komplett entfernen; der Ständer ist ebenso leicht demontierbar. Erstaunt hat mich, dass die Abdeckung der Display-Kontrolleinheit (im Zentrum des Monitors auf der Rückseite) lediglich mit Tape befestigt war. Mithilfe von Zwei-Komponenten-Kleber habe ich diese nun für alle Ewigkeit fixiert. Das Auspacken des Monitors ist an dieser Stelle wichtig, um ihn in einem späteren Schritt (siehe unten) in den Einsatzrahmen legen zu können.

Vorgehen

Vorarbeiten

Vor dem Bearbeiten des Holzes mag dieses angeschafft werden. Glücklicherweise hatten wir im Garten einen alten Kirschbaumstamm liegen, der für die Frontpartie des Rahmens benutzt werden sollte. Der Kirschstamm war (naturgemäß) nicht sonderlich gerade. Wir besaßen keine geeignete Säge, um den Kirschbaumstamm längs in Scheiben zu sägen. Auch große Baumärkte sahen sich nicht in der Lage, den Baumstamm sauber durchzusägen.

Die Rettung war für mich die (inzwischen lieder nicht mehr existente) Tischlerei Helmut Boysen Möbel in Hamburg (Wiedenthaler Bogen 25, 21147 Hamburg). Die Tischlerei von Herrn Boysen hat den Baumstamm für mich in Bretter zerlegt – und das in einer absolut brillanten Qualität und zu einem mehr als fairen Preis. Ich kann diese Tischlerei sehr empfehlen. Nebenbei hat Herr Boysen den Einsatzrahmen aus billige(re)m Holz, in den der Monitor mitsamt dem Spionspiegel gelegt werden soll, für mich mit einer  Fräsmaschine gefertigt. Bilder finden sich unten in der Galerie.

Solltet ihr nicht in Hamburg sein und auf ein gleiches oder ähnliches Problem stoßen, empfehle ich euch, den Tischler eures Vertrauens aufzusuchen. Dieser hat die nötige Expertise und das nötige Equipment, um solche Arbeiten zu vollrichten.

Sägen und Bohren

Mit nach Hause nahm ich also vier Bretter aus dem Kirschbaumstamm als auch den Einsatzrahmen aus der Fräsmaschine. Mithilfe einer Kreissäge konnte ich nun zu Hause die Kirschholzbretter entsprechend meinen Wünschen an den Ecken absägen, sodass die in Rechteck angeordnet den Spiegel in dem Rahmen halten können. Dies gestaltete sich länger und komplizierter als erwartet, da man keine geraden Linien als Anhaltspunkte hat.

Um die vier Kirschholzbretter auf den dahinterliegenden Einsatzrahmen schrauben zu können, benötigte es noch Löcher und Schrauben. Für die seitlichen Kirschholzbretter habe ich mich für jeweils drei Schrauben entschieden. Die kürzeren Seiten werden mit zwei Schrauben fixiert. Zuerst habe ich auf dem Einsatzrahmen die Abstände für die Löcher markiert und diese dann vorgebohrt, sodass die von mir ausgesuchten und goldenen Schrauben hier greifen können und das Holz dabei nicht spalten. Anschließend konnte ich durch die im Einsatzrahmen vorhandenen Löcher Markierungen auf den Kirschholzbrettern vornehmen (durch leichtes Anbohren des Kirschholzes durch die Löcher des Einsatzrahmens), sodass auch in diese Löcher gebohrt werden konnten. Diese sollten jedoch den Durchmesser der Schraube haben, sodass die Schrauben das wertvolle Kirschholz nicht beeinträchtigen. Mithilfe eines Senkkopfes habe ich das Kirschholz so bearbeitet, dass der Schraubkopf leicht in dieses gesenkt wird und nicht mehr übersteht.

Des Weiteren befindet sich ein nicht unerheblicher Riss in einem Kirschholzbrett. Diesen habe ich mit Holzleim gefüllt. Über die Nacht trocknete dieser und am nächsten Tag habe ich dann erst die Löcher vollendet, um das Holz nicht unnötig zu beanspruchen und einen Bruch nicht zu riskieren.

Aufgrund meines Anspruchs, einen perfekten Magic Mirror zu bauen, hat die Bearbeitung der Kirschholzblätter bereits einen Tag in Anspruch genommen.

Ölen des Kirschholzes

Anschließend habe ich die Kirschholzbretter geölt (alle Seiten). Wer bereits einmal Holz geölt hat, weiß, in welch einer Pracht das Holz danach erscheint. So war es auch bei dem Kirschholz für die Frontpartie des Magic Mirrors.

Stabilisierung und Aufhängung

Um den Magic Mirror und insbesondere den Einsatzrahmen zu stabilisieren, benutzte ich ein weiteres Mal Holzleim und leimte auf der rechten und linken Seite des Einsatzrahmens zwei Holzstreben an. So kann die warme Luft – produziert durch den Monitor und die weitere Hardware – nach wie vor von unten nach oben weichen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass beim Aufhängen des Magic Mirrors die Hardware hinter dem Monitor nicht die Wand berührt, sondern die rechts und links liegenden Holzstreben.

Für die Aufhängung habe ich direkt über den beiden Holzstreben zwei Befestigungsmöglichkeiten installiert, sodass man den Magic Mirror bei Bedarf ähnlich wie einen Bilderrahmen an die Wand hängen kann.

Einsetzen des Spionspiegels und des Monitors

Nachdem das Öl eingezogen war (nach in etwa 12 Stunden), konnte ich dann den Monitor mitsamt dem Spionspiegel in den Einsatzrahmen legen und die Kirschholzbretter befestigen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

2 Antworten zu „Magic Mirror – Teil 3: Rahmen und Monitor“

  1. Avatar von Sebastian Memminger
    Sebastian Memminger

    Hi,

    ich finde das Projekt total spannend und habe ein paar Fragen:

    Meinst du der 24″ ist groß genug?
    Kannst du die Maße für deine „Unter-Box“ zu Verfügung stellen? Damit könnte ich mein Tischler des Vertrauens mal vorbeischauen.

    Vielen Dank schonmal und einen sonnigen Tag

    1. Avatar von Lennart Wörmer

      Hallo Sebastian,

      besten Dank für deine Lorbeeren!

      Ich denke, dass du mit einem 24″ Monitor gut bedient bist. Bei meinem Magic Mirror habe ich durch die Front aus Kirschholz ein wenig an „Bildfläche“ verschenkt, die du durch eine andere Rahmenart nutzen könntest. Bedenke auch, dass ein Magic Mirror mit seiner ganzen Hardware und dem Holz doch so einiges wiegt. Je größer du die Bildschirmdiagonale des Monitors wählst, desto höher wird auch das Gewicht. Unter den Prämissen, dass dir das Gewicht egal ist und deine Wände stabil sind, kannst du jedoch auch eine größere Bildschirmdiagonale wählen.

      Ich bin gerade nicht zu Hause und kann dir die genauen Maße meines Einsatzrahmens – der „Unter-Box“ – daher zurzeit nicht geben. Ich werde auf deinen Kommentar erneut antworten, sobald ich dir die Maße geben kann.

      Beste Grüße
      Lennart Wörmer

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